Freitag, 30. Mai 2014

Schokoladengenuss? Interessiert mich nicht.

Wuhu, RW-Montag am Freitag, was kann es Schöneres geben?

Guten Tag, liebe Leute, wir feiern heute, den 150. Tag dieses Jahres. Fast schon wieder die Hälfte rum, kaum zu glauben, was?

Was noch weniger zu glauben ist, ist dass es jetzt auch schon direkt los geht. Schnappt euch eine Packung Chips (vorzugsweise mit Bratapfelgeschmack), etwas zum Trinken und lest noch kurz, worum es hier geht, wenn das euer erstes Mal hier ist.

Unsere drei heutigen 3 Worte sind:

interessieren, Schokoladengenuss, meisterlichster.

Der meisterlichste Schokoladengenuss interessiert mich doch sehr. Mich interessiert das Meiste, das meisterlich ausgeführt wird. Schokoladengenuss interessiert mich sowieso immer, ob er jetzt der Meisterlichste ist oder nicht; Genuss ist Genuss. Natürlich interessiert es mich auch, wie der Schokoladengenuss überhaupt so meisterlich gemacht wird. Gibt es auch Schokoladengenuss, der nicht meisterlich ist? Das würde mich wirklich mal interessieren. Okay, vergesst es, Zartbitter ist die Antwort. Das wird sicher von einigen Firmen und Personen als Hochgenuss angepriesen, aber bei mir wird das Zeug nie hoch im Kurs stehen. Falls sich das eines Tages ändern sollte, würde es mich wirklich interessieren, wie es zu diesem meisterlichen Umdenken kommen konnte.

Interessieren. Interessieren ist leicht. Um sich für etwas zu interessieren, muss man es nicht lieben, ja nicht mal mögen. Meistens ist Interesse gut. Besonders, wenn man Spaß am Lernen hat. Wer in einem Gebiet nichts dazu lernen will, der interessiert sich auch nicht wirklich dafür. Daraus kann man schließen, dass Schule und Arbeit immer interessant gestaltet werden sollte. Es sei denn, man geht als Arbeitsgeber davon aus, dass sich in diesem bestimmten Job in den nächsten Jahren absolut nichts ändern wird. Das halte ich aber für eine vollkommen unrealistische Vorstellung. Ein neues Programm für Buchhalter, eine neue Etiquette für Türsteher, eine neue Arbeitsteilung für Fließbandarbeiter; auch die Berufe, die sich auf den ersten Blick seit Jahrzehnten nicht verändert haben, sind nicht so statisch, wie wir glauben. Alles verändert sich. Und wer sich für seine oder ihre Arbeit interessiert, der kommt auch schneller mit diesen Änderungen zurecht.
Sich nicht für etwas zu interessieren, ist leider genauso leicht. Wenn einem ein Freund von seinem neuen Hobby erzählt, dann schaltet man gerne sein Gehirn auf Durchgang, interessiert einen ja eh nicht, was der da labert oder? Ich finde, ich entscheide mich als Zuhörer häufig zu schnell, ob mich ein Thema interessiert oder nicht. Meistens ist es nur die Spitze vom Eisberg, die man da zu hören kriegt und trotzdem ist das Urteil schnell gefällt.
"Guck mal, was das Finanzministerium plant!" - "Politik? Interessiert mich nicht."
"Du solltest auch mal mitkommen, diese Stadiumatmosphäre ist einfach magisch." - "Sport ist mir total egal."
Natürlich sollte man diese Antworten als Fragesteller auch respektieren. Wenn man sich in der anderen Situation befindet, könnte man es aber doch mal wagen, über den Tellerrand hinauszugucken und noch einmal genau zu untersuchen, ob es einen wirklich nicht interessiert.

Schokoladengenuss. Schokoladengenuss ist gut. In Maßen. Ich weiß nicht, ob das komisch ist, aber ich bekomme relativ schnell genug von Schokolade. Besonders zu Ostern war das immer eine Überdosis. Da gibt es bei mir zwei Möglichkeiten: 
1. Ich esse alles am ersten Tag auf oder 
2. es hält mehrere Wochen bis Monate
Wenn man sich mehrere Tage lang hintereinander den Bauch mit Schokolade vollschlägt, dann verliert sie irgendwie ihre Magie. Dann ist sie nichts Besonderes mehr. Womöglich sorgt sie sogar dafür, dass ich mir einrede, dafür müsse ich mir jetzt extra lang die Zähne putzen. Nach dem ersten Zuckerschub dauert es bei mir dann einfach, bis ich wieder richtigen Heißhunger auf Schokolade bekomme. Und wenn ich gerade sowieso nicht so scharf drauf bin und es nicht genießen würde, dann lasse ich sie eben einfach liegen oder überlasse sie jemandem anderem. Schokolade schmeckt natürlich nie wirklich schlecht und macht immer auch ein klein wenig glücklich, aber ich will die volle Dosis. Kein "Oh ich hab ja noch Schokolade, ich könnte ja ein wenig davon essen, auch wenn ich gerade keinen Hunger habe, habe schließlich gerade nix Besseres zu tun". Nur ein "Ich hab jetzt voll Bock auf Schokolade, boah geil, ich habe ja noch was", kommt für mich in Frage. Das gelegentliche Frustfressen bildet natürlich eine Ausnahme.

Meisterlichster. Meisterlich klingt ja schon besser als alles, was ich kann. Was ist dann erst das Meisterlichste? Das hängt wohl ganz vom Thema ab. Für gewöhnlich stehen die meisterlichsten Taten im Guinness Buch der Rekorde (ich sage immer noch Günnes, mir egal, wie man es richtig ausspricht). Oder meisterlich als Beschreibung in einem Antiquitäten-Laden, denn das Wort klingt wirklich verdammt alt. Meisterlich habe ich sehr lange nicht mehr gehört. Und meisterlichster habe ich genau genommen noch gar nicht gehört. 
Blöder Zufallsgenerator, spuck mal neuere Worte aus. Oder ihr. Ihr könnt mir auch gerne neue Worte zuspucken, wenn ihr wollt. Einfach drei Worte als Kommentar abgeben und ich schreibe alles, bloß das nicht, was ihr erwartet, darüber.
Meisterlich ist ja eigentlich ein schönes Wort, aber eben im Alltag selten gebrauchbar. Vielleicht ist es wirklich veraltet. Vielleicht machen wir heutzutage einfach nichts Meisterliches mehr. Wer weiß. Den Superlativ werde ich sehr wahrscheinlich auch für den Rest meines Lebens niemals in den Mund nehmen. Mit dem Wort schwingt so eine große Ehre mit, die bisher noch niemand, den ich kenne, verdient hat. Und jetzt passt auf, ihr könnt das ändern! Ihr gebt jetzt einfach das meisterlichste Kommentar ab, das ich je gesehen habe. Ja? Nein. Ach, das Wort klingt einfach falsch. Ist im Prinzip ja sowieso das Gleiche wie beste. Nur irgendwie noch besser. Was für eine Ironie.

Mal wieder viel Text. Ich muss gucken, ob ich es in Zukunft nicht noch schaffen kann, den Aufbau ein bisschen aufzupeppen. Wenn sich keine passenden Bilder finden lassen, muss ich mir eben etwas anderes ausdenken. Irgendwas um die Augen zu lockern, damit ihr nicht von dieser Textwand erdrückt werdet.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende, einen Schwall frischer Regenluft und noch viel Spaß.

Schöne Schlussworte: "Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt." - Gotthold Ephraim Lessing

Montag, 26. Mai 2014

Wer die Blume nicht ehrt, ist das Orchester nicht wert

Guten Abend, ihr Sonnenuntergangsbetrachter.

Manchmal ist meine Disziplin wirklich für den Arsch. Jeden Tag nehme ich mir vor, endlich wieder einen Beitrag zu schreiben. Oder zwei oder drei. Weil ich soviel nachzuholen habe. Dann rufe ich den Blog auf, drücke auf neuen Post, schreibe den ersten Satz.
Dann rufe ich den Blog auf, drücke auf neuen Post, schreibe den ersten Satz. Und dann lasse ich mich ablenken, öffne einen neuen Tab und widme mich einem von den größten Zeitfressern, wie etwa Youtube, Twitch oder Reddit. Dann bin ich vielleicht für eine Stunde abgelenkt und komme schließlich zum Blog zurück. Dann schreibe ich ungefähr 3 Zeilen und lasse mich wieder ablenken. Das wiederholt sich dann solange, bis ich beschließe, dass es zu spät für mich geworden ist, um noch etwas Gescheites zu schreiben und ich schlafen gehe. So lief das die letzten Tage und Wochen ab.
Aber so soll es nicht laufen. Ich muss meine verdammten Arschbacken zusammenkneifen und endlich das tun, was ich will und nicht das, was einfacher ist. Hat vielleicht einer von euch einen Tipp, wie man disziplinierter arbeiten kann?

Jetzt kommt der Verschwörungstheorie-Dienstag von letzter Woche, dann der Story-Samstag. Und dann Montag, Dienstag, Donnerstag und Samstag von dieser Woche. Das alles hoffentlich bis Sonntag, damit es dann endlich wieder normal weiter gehen kann. Gott, das kann doch wirklich nicht so schwierig sein oder? In Ghana habe ich das immer geschafft und da hatte ich deutlich weniger Zeit dafür als jetzt.

So, wenn das nicht meine letzte indirekte Entschuldigung, beziehungsweise Begründung für verspätete Beiträge ist, dann fress ich einen Besen. Oder ein Brot mit Käse, Wurst und Nutella drauf. Auch nicht gerade leckerer, aber wenigstens machbar für die Verdauung. Jetzt machen wir aber mal einen Strich unter die Rechnung und legen los.

Heute ist Verschwörungstheorie-Dienstag. Eine alte Verschwörungstheorie besagt, dass man hier nachsehen kann, was das bedeutet.

Letztes Mal habe ich euch drei Möglichkeiten vorgestellt, wie wir den Verschwörungstheorie-Dienstag gestalten können. Normalerweise nehmen wir Möglichkeit 3, letztes Mal haben Möglichkeit 1 probiert, also gehen wir jetzt zur zweiten Methode. Wenn kein weiteres Kommentar von euch eintreffen sollte, werde ich auf Wunsch eines Lesers wieder zu Methode 3 zurückkehren.

Wie immer zwei Verschwörungstheorien und die eins kommt vor der zwei, also legen wir jetzt mit Verschwörungstheorie Nummer eins los.

Verschwörungstheorie Nummer 1

Es war einmal vor langer Zeit, ein außerordentlich kleiner...

http://de.wikipedia.org/wiki/Ches Themann
  
Immer sagten alle zu diesem Ches Themann, er sei viel zu klein, um ein Opernregisseur zu werden. Niemand würde ihn erst nehmen. Alle würden durcheinander spielen, was er auch tue. Ches Themann war zwar außerordentlich klein, sein Ehrgeiz war dafür aber umso größer. Und so schaffte er es tatsächlich eine Opern-Truppe auf die Beine zu stellen. Doch wie ihm alle prophezeit hatten, spielten alle durcheinander. Wie sollte er sich nur ausreichend Respekt verschaffen? Er musste eine Ansprechperson finden. Jemand, der sie alle zur Vernunft bringen konnte. Die beste Musikerin und die zugleich ruhigste Person in diesem Orchester war...

die http://de.wikipedia.org/wiki/Gelbe_Gauklerblume.

Die Legenden besagen, diese Gauklerblume war das größte Talent, das die Welt je gesehen hatte. 


Man kann ihr das Talent förmlich ansehen!

Die Gauklerblume musste schon so einige nervtötende Könige besingen, auf Jahrmärkten für Entzückung sorgen und hin und wieder auch das eine oder andere Ständchen für eine tobende Kindermenge bringen. Und bei all dem noch Ruhe bewahren. Das gehört zum Gauklerleben eben dazu.
Die gelbe Gauklerblume zeigte sich also einverstande, ihr Wissen einzusetzen, um dem kleinen Ches Themann das Orchester zu formen, das er verdient hat. Unter einer Bedingung. Sie wollte etwas als Gegenleistung. Etwas, das jede gelbe Gauklerblume begehrt...

http://de.wikipedia.org/wiki/SG Oftersheim 

Ein Mitglied der SG Oftersheim werden, das ist der Traum einer jeden gelben Gauklerblume. Um zu erklären, wie Herr Themann ihr das ermöglichen konnte, bedarf es aber einer ganz anderen Verschwörungstheorie. Wir haben es also nur geschafft, die Hälfte des Geheimnisses um des winzigen Herr Themanns Erfolg aufzudecken. Vielleicht sehen wir den Guten ja mal wieder, dann können wir ihn nach dem Rest seiner Geschichte fragen.

Verschwörungstheorie Nummer 2

http://de.wikipedia.org/wiki/Militärischer_Verdienstorden_Frankreich 

Dieser Orden wird nicht vielen verliehen. Und normalerweise ist das auch keine große Sache. Eine alte Theorie sagt jedoch, dass ein besonderes geheimes Exemplar dieser Orden verliehen wurde. Lange hat man versucht, zu verhindern, dass jemals jemand davon Wind bekommt, doch jetzt erfahrt ihr es von mir, wer diesen geheimen Superorden bekommen und hat und wie er oder sie ihn sich verdient hat….


Der http://de.wikipedia.org/wiki/Titicaca-Riesenfrosch 


Ich kann euch beruhigen, der ordinär klingende Name dieses Frosches hat nichts mit dem Verdienst des Ordens zu tun. Wenn ich ehrlich sein soll, will ich gar nicht wissen, was man tun muss, um einen Titicaca-Orden zu bekommen. Und die Armee wäre wohl die letzte Instanz, die solch einen Orden verleihen würde. Zumindest die Armee, die ich kenne. Nein, unser lieber Titicaca-Frosch hat seinen Orden natürlich durch…

http://de.wikipedia.org/wiki/Reitweise

Seine eigens entwickelte Reitweise verdient. Auf Pferden, versteht sich. Ich habe ja schon gesagt, dass der Name Titicaca nichts damit zu tun hat. Der Titicaca-Frosch ritt auf seinem Pferd, in dem er sich mit der Zunge an dessen Nacken festhielt, angespannt auf dem Pferd liegend und die Beine in die Luft gereckt. Und wie ihr wisst, machen es alle französischen Soldaten noch heute so. 
Wenn das mal nicht Beweis genug ist!
Ihre Gegner durften natürlich nicht erfahren, dass sie sich diese Taktik von einem Frosch abgeguckt hatten, darum musste es geheim gehalten werden. Dank mir ist diese Verschwörungstheorie jetzt wieder in aller Munde, auch wenn ich mir damit wohl ein paar Feinde unter den Franzosen gemacht habe. Aber wie schlimm kann das schon werden? Ein Baguette auf die Nase zu kriegen tut ja nicht allzu weh.



Ich schwöre, in all den heutigen Verschwörungstheorien steckt ein Fünkchen Wahrheit. Es ist nur gut versteckt. Sehr gut. Ich wünsche euch noch einen schönen Abend, eine gute gereifte Bratapfel-Lasagne und viel Spaß.

Schöne Schlussworte: "Die beste und sicherste Tarnung ist immer noch die blanke und nackte Wahrheit. Die glaubt niemand!" - Max Frisch

Anmerkung: Uuuuuuund ich habe es schon wieder getan. Am Dienstag habe ich angefangen den Post zu schreiben und gegen Samstag war ich dann erst fertig. Und dann habe ich noch ein bisschen nach Copyright-Rechten gegoogelt, habe mich ein bisschen in ein Gratis-Fotobearbeitungsprogramm eingearbeitet, nur um euch dieses unglaublich gute, hochwertige Bild von dem Titicaca-Reit-Soldaten präsentieren zu können. Und dann war auch schon Montag. Naja, immerhin weiß ich es jetzt für die Zukunft einigermaßen, wie sowas geht. Euch aber deswegen noch länger warten zu lassen, das war es wohl nicht wert. 
Also dann, eine neue Woche; ein neuer Versuch. Wollen wir doch mal sehen, ob wir es nicht diesmal schaffen, alles von RW-Montag bis Story-Samstag in einer Woche unterzubringen. 

Sonntag, 18. Mai 2014

Scheinbar ohne Punkt und Komma

Bonjours, mesdames et messieurs.

Ich glaube, lange werde ich es nicht mehr durchhalten, neue Begrüßungsformeln zu finden. Schade, ich fand es eigentlich ganz lustig und hätte erwartet, dass mir deutlich mehr einfällt. Na, sehen wir mal, wie es darum in einer Woche stehen wird.

Heute, ist RW-Montag dran. Und Überraschung, Überraschung, alles andere als einem Montag. Besser spät als nie oder?

Wer vom weltbekannten RW-Montag noch nie etwas gehört hat, der kann das hier nachschlagen. Und jeder der ihn schon kennt, gibt am besten jetzt gleich einen Kommentar ab, bevor ihr es am Ende noch vergesst. Natürlich nur, wenn ihr wollt.

Dann mal ran an den Speck. Keine Kommentare da, heute, also Zufallsgenerator anschmeißen. Der liefert zwar meistens etwas andere Wörter, als ihr vorschlagen würdet, aber das muss ja nicht unbedingt schlecht sein.

Golfspielerinnen, summieren, scheinbar.

Golfspielerinnen summieren sich scheinbar nicht. Scheinbar gehen diesem Hobby, nach wie vor, mehr Männer als Frauen nach. Golfspielerinnen sind jedoch scheinbar besser im Summieren als Frauen mit anderen Hobbys, müssen sie doch immer durch Kopfrechnen ermitteln, wie gut sie sich auf dem Kurs schlagen. Scheinbar schon alles über Golfspielerinnen und co. fertig summiert, also geht es jetzt in die Einzelanalyse.

Golfspielerinnen. Es wundert mich tatsächlich, warum Frauen scheinbar seltener in dem Sport vertreten sind als Männer. An den Voraussetzungen kann es nicht liegen. Für einen kräftigen Schwung braucht man nicht unbedingt Bodybuilder-Muskeln und Ruhe und Präzision haben Frauen ja schon lange, vor allem wenn sie Kinder haben. Dann muss es wohl am Interesse liegen. Männern ist es ja in die Wege gelegt, dass sie gerne einlochen. Und fluchen. Das kann man wohl zu den Hauptbestandteilen des Golfens hinzuzählen. Viel kann ich zu dem Thema leider nicht sagen, mit Golfspielern und Golfspielerinnen habe ich in meinem ganzen Leben noch nichts zu tun gehabt. Selbst mag ich es auch nicht so besonders. Wenn überhaupt, Minigolf.

Summieren. Eine der wenigen Sachen aus dem Matheunterricht, die man nicht vergessen sollte. Eigentlich sollte man ja am besten gar nichts davon vergessen, aber auf das eine Mal, wenn wir Pythagoras im richtigen Leben brauchen, kommen Zigmillionen Situationen, in denen wir summieren müssen. Ja sogar abseits der Mathematik hat sich das Sprichwort, man müsse eins und eins zusammenzählen, durchgesetzt. Plusrechnen ist sowas Alltägliches, das ich nicht mal ein gutes Beispiel nennen kann. Manches Summieren ist ja nicht mal freiwillig. Manche Menschen summieren Schulden oder Gewicht, obwohl sie das überhaupt nicht vorhatten. Das ist doch dämlich. Wir sollten summieren einfach abschaffen, meint ihr nicht auch?

Scheinbar. Scheinbar ist eng verwandt mit den Vorurteilen, die wir erst kürzlich bei einem der RW-Montage behandelt hatten. Wenn man etwas als scheinbar bezeichnet, zieht man oft Schlüsse, wo man keine Schlüsse ziehen sollte. Nehmen wir als Beispiel mal die Schule. Wenn der Lehrer merkt, dass ein Schüler, der dafür bekannt ist, in Mathe immer eine 5 zu schreiben, jetzt plötzlich bei der Arbeit eine 1 raushaut, dann hat er scheinbar geschummelt. Das kann dem Schüler einige mühselige und unangenehme Gespräche einbringen, obwohl er tatsächlich diesmal viel dafür gelernt hat und es verdient hat.
Man kann dieses scheinbar aber auch zu seinem Vorteil nutzen. Viele Lehrer stellen Fortschritt über Leistung. Vor allem im Sportunterricht und in Kunst, da dort die Benotung oft nicht durch einen schriftlichen Test erfolgen kann. Nehmen wir als fiktives Beispiel mal den Dauerlauf. Jemand, der am Anfang des Jahres 3 Minuten durchgehalten hat und sich dann nach und nach auf 10 Minuten steigert, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit gleich oder sogar besser benotet, als jemand der von Anfang an 12 Minuten durchgehalten hat und sich auch nicht gesteigert hat. Viele von euch werden jetzt sagen, das ist nicht fair und das macht auch nicht jeder Lehrer so. Damit habt ihr auch Recht, aber stellt euch doch mal die Situation des Lehrers vor. Er wird vermutlich ungeheuer stolz sein, dass seine Couch-Potato sich jetzt doch zum Gelegenheitssportler gemausert hat. Und wahrscheinlich sieht er sich als wesentlichen Bestandteil für die Entwicklung des Schülers. Das Gefühl, bei den Schülern etwas erreicht zu haben, ist eines der höchsten Gefühle für den Mentor und dieses Gefühl will er zurückgeben, in dem er den Schüler mit einer guten Note belohnt. Was kann man dem Lehrer denn für einen Vorwurf machen, wenn er Manches deshalb doch eher subjektiv, als objektiv bewertet? So ticken normale Menschen eben. Lehrer sind keine Roboter, auch wenn das in manchen Fällen wünschenswert wäre.
Nachdem ihr dieses Merkmal des menschlichen Verstandes durchschaut habt, könnt ihr es schließlich zu eurem Vorteil nutzen. Wenn ihr das erste Mal auf euren neuen Lehrer, Chef oder sonstiges trefft, gebt einfach nicht 100 %. Lauft ein bisschen langsamer, zeichnet ein bisschen krakeliger, als ihr es eigentlich könntet. Lasst Platz nach oben, den ihr mit Leichtigkeit erklimmen könnt. Anzumerken ist, dass das doch ein wenig unmoralisch ist und euch eure Klassenkameraden sehr wahrscheinlich hassen werden, sobald sie euren Plan durchschauen. Außerdem gebe ich keine Gewähr, dass das alles 100 % der Wahrheit entspricht. Die Theorie enstpringt meinen persönlichen Erfahrungen, Versuchen auf eigene Gefahr.

Zuerst einmal Entschuldigung, an alle, die die Schulzeit schon lange hinter sich haben und sich nicht im Entferntesten für diese Verschwörungstheorie interessieren. Mehr ist es nämlich auch nicht. Meine eigene kleine (ernstgemeinte) Verschwörungstheorie. Wenn man sich irgendwann mal länger über sowas Gedanken gemacht hat, will man es dann leider auch loswerden, ob es nun richtig ist oder nicht.

Herzlichen Glückwunsch, dass ihr es bis hier unten geschafft habt, ich wünsche euch noch viel Spaß  und einen Bratapfel-Smoothie mit Schirmchen.

Schöne Schlussworte: "Das Gewissen ist die Wunde, die nie heilt und an der keiner stirbt." - Friedrich Hebbel

Donnerstag, 15. Mai 2014

Songtext mal anders

Ahoi, Matrosen.

Ich hätte das Sommerwetter nicht so preisen dürfen. Es kam, wie es kommen musste. Regen, Regen, Regen. Jeden Tag. Ich schätze, jetzt müssen wir uns alle neue Regenschirme kaufen und die Pflanzen nach draußen stellen, dann scheint bestimmt wieder die Sonne.

Letzes Mal hat ein Leser oder eine Leserin ein Kommentar mit dem Songtext von Küssen kann man nicht alleine von Max Raabe hinterlassen, mit der Anmerkung, dass sich doch ein paar interessante Worte in diesen Lyrics verstecken. Der Meinung bin ich auch, nur was man mit diesen Worten denn nun machen soll/kann ist nicht ganz aus dem Kommentar hervorgegangen. 

Da jetzt Story-Samstag dran ist, schlussfolgere ich, wir machen eine Geschichte draus. Bin ich nicht ein Meisterdetektiv? Ich bin allerdings nicht gerade geübt im Umgang mit romantischen Geschichten, also ersetzen wir jedes küssen durch wippen und geben dem Ganzen einen etwas anderen Hintergrund.

Der Name Story-Samstag erklärt sich zwar eigentlich schon von selbst, wenn ihr aber trotzdem nochmal nachgucken wollt, worum es geht, dann könnt ihr das hier tun.

Wippen kann man nicht alleine

Links. Rechts. Nordnordost. Wohin er auch blickte, es war keine Menschenseele in Sicht. Er war völlig allein auf dieser Welt. Nicht, dass ihm das irgendetwas ausgemacht hätte.
  "Ich brauche niemanden. Nein, nein, niemanden." 
Er legte eine kurze Denkpause ein, schaute sich nochmal um und verfiel dann in manisches Gelächter: "Hihihi, Nie-Man-Den", in solchen Momenten der Klarheit mochte er es, Wörter in die Länge zu ziehen.
  "Ich kann gegen mich selbst Schach spielen und ich gewinne immer. Im-Mer, hihihi. Und ich kann alles für mich allein haben und muss niemals teilen", murmelte er mit plötzlich ernster werdender Miene. "Mama hat immer gesagt, das wäre unmoralisch und falsch." Mit dem letzten seiner Worte begannen sich seine Mundwinkel wieder nach oben zu schieben. "Aber Mama ist nicht mehr da. Niemand ist mehr da, hihihi."
  In all der Zeit, die er allein mit sich verbracht hat, konnte er sich eine Vielzahl von Dingen beibringen, zu der man normalerweise mehrere Personen gebraucht hätte. Er hat gelernt, alleine einen Tauzieh-Wettbewerb zu veranstalten, er kann gleichzeitig Wasser-Ski fahren und das Boot manövrieren und er hat eigenhändig alle Rekorde im Staffellauf gebrochen.
  "Gott ist das frustrierend!", brüllte er, seine ruhige Fassade durchbrechend. "Was nützt mir all das? Es wird nie wieder so sein wie früher." Seine Stimme erstickte in Tränen der Wut und Verzweiflung.
  Es war eine der wenigen Erinnerungen, die ihm geblieben sind. Dieser Tag. Das Wetter war so unglaublich schön, die Vögel zwitscherten die wunderbarsten Melodien, die er je in seinem Leben gehört hatte. Seine Mutter hatte sich freigenommen, um mit ihm zum Spielplatz zu gehen. Auf dem Weg dahin hatte er einen Dollar gefunden und seine Mutter hatte gesagt, er dürfe ihn ausgeben für was er wolle. Und dann gingen sie gemeinsam zur Wippe. Stundenlang probierten sie aus, wer wo sitzen musste, damit sie gleich viel wogen. Und jedes Mal wenn einer von ihnen runterfiel, konnte er sich vor Lachen kaum halten. Es war der schönste Tag seines Lebens.
  Mit leerem Blick starrte er gegen die Wand: "Wippen. Wippen kann man nicht alleine. Dazu braucht man einen anderen Menschen", entrann es seiner heiseren Kehle.
  Plötzlich hörte er Schritte. Er erstarrte zu Stein und versuchte sich keine Angst anmerken zu lassen. 
  "Auf geht's Männer", sie sprachen seine Sprache, "holt ihn für ein Weilchen aus seiner Gummizelle raus. Aber lasst die Zwangsjacke an."
  Nachdem der Patient seine tägliche Frischluft-Pause hinter sich hatte und wieder in seiner Zelle saß, konnte der Praktikant seine Neugier nicht länger an sich halten: "Was ist denn mit dem Mann?"
  Der Oberarzt grunzte leicht, ehe er sich dem Praktikanten  zuwandte. Es war nicht das erste Mal, dass er diese Geschichte erzählen musste. "Armer Kerl. Sitzt die ganze Zeit in seiner Ecke und fantasiert. Immer wenn wir ihn rauslassen, ist sein einziger Wunsch, zu wippen. Das können wir natürlich nicht bewerkstelligen, aber wir versuchen trotzdem immer, es ihm so angenehm wie möglich zu machen. Eigentlich aber sinnlos. Kaum sitzt der Mann für zehn Minuten in seiner Zelle, hat er wieder alles vergessen. Harte Vergangenheit, sage ich dir. Wenn ich mal für ein paar Stunden Zeit habe, erzähle ich dir die Geschichte."


So, das war der zweite Story-Samstag. Ich habe euch ja vorgewarnt, dass es nicht allzu romantisch wird. Aber sehr interessantes Thema. Postet gern noch mehr Songtexte und ich werde sehen, was ich daraus machen kann. Oder irgendetwas anderes.


Ich wünsche euch noch viel Spaß, ein deftiges Bratapfel-Gratin und weniger Regen. Es sei denn, ihr mögt das. Dann mehr Regen.

Schöne Schlussworte: "Die Zeit mag Wunden heilen, aber sie ist eine miserable Kosmetikerin." - Mark Twain

Freitag, 9. Mai 2014

Ähh, hmm, tja...schönes Wetter haben wir, oder?

Auf ein Wort, Brüder und Schwestern!

Formidabel, dass wir uns abermals (mal wieder) an dieser Zusammenkunft delektieren (erfreuen) können.

Wer wissen will, worum es hier geht, der kann diese Erläuterung hier in Augenschein nehmen.

Was ist nicht schon wieder für eine Zeit ins Land gegangen? Just an diesem Tag ergibt es sich nun, endlich wieder Klugscheißer-Donnerstag. Neuer Wortmüll (das Wort steht tatsächlich so im Duden, sehr cool) sorgt für mehr Wissen und mehr Wissen sorgt für ein besseres Selbstwertgefühl und ein besseres Selbstwertgefühl sorgt für Hybris (Arroganz) und Arroganz sorgt für Überheblichkeit und Überheblichkeit sorgt für Unvorsichtigkeit und Unvorsichtigkeit sorgt für Unfälle und Unfälle sorgen dafür, dass ihr mich verklagen werdet. Ach du sakrales (heiliges) Exkrement (ihr wisst schon, welches)! Zum Glück ist da aber ein kleiner Makel (Fehler) in der Rechnung. Inwiefern ein besseres Selbstwertgefühl zu Arroganz führt, ist natürlich bei jedem Menschen unterschiedlich. Manch einer bleibt unprätentiös (bescheiden), wenn er einem Menschen das Leben gerettet hat und ein anderer hält sich für das größte, das die Welt je gesehen hat, weil er seinen Hamburger 3 Sekunden schneller essen kann als du.

Ich baue einfach mal darauf, dass keiner von euch so arrogant ist und mich dafür belangen (verklagen) will. Ihr seid doch gentile (nette und liebenswürdige) Menschen, ihr macht das schon nicht.

Langsam potenziert (steigert) sich die Temperatur von lind (angenehm mild) zu richtig warm, der Sommer (der hat leider kein Synonym, wir müssten uns mal selbst eins ausdenken) steht vor der Tür. Längliche fleischige Dinge werden auf Eisengitter gelegt, um verzehrt zu werden; die Stoffumhüllungen, die der Menschen zu tragen pflegt, nehmen in ihrem Umfang ab; die Kosten zur Erwärmung des Hauses tendieren zu fallen und viele zeigen sich euphorisch ob (wegen) des ersten Schwimmbadbesuches. Welch eine schöne Zeit uns doch entgegenkommt.

Da sieht mans mal, auch wenn man kluge Worte benutzt - wenn man nicht weiß, über was man reden soll, landet man irgendwann beim Wetter. Ich hoffe ihr habt heute etwas gelernt, ich wünsche euch noch viel Spaß, esst eine signifikante Anzahl von Bratäpfeln und genießt das schöne Wetter.

Schöne Schlussworte: "Sonnenschein ist köstlich, Regen erfrischend, Wind fordert heraus, Schnee macht fröhlich; im Grunde gibt es kein schlechtes Wetter, nur verschiedene Arten von gutem Wetter. " - John Ruskin

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